KDDM-Pressemitteilungen

Home Presse KDDM-Pressemitteilungen

Teilnahme eines muslimischen Geistlichen an der eröffnenden Sitzung des Düsseldorfer Stadtrates

Am kommenden Donnerstag nimmt der neue Stadtrat unter der Leitung des neuen OB Herrn Dr. Stephan Keller seine Amtsgeschäfte auf. Die erste Sitzung wird traditionell mit einem ökumenischen Bittgebet eröffnet. In diesem Jahr werden neben katholischen und evangelischen Würdenträger erstmalig auch ein jüdischer Rabbiner und ein muslimischer Imam an der Andacht teilnehmen.

„Wir als Kreis der Düsseldorfer Muslime – KDDM – vertreten durch einen Imam – beteiligen uns gerne an dem Gottesdienst. Dies ist unser Beitrag zu der gelebten religiösen Vielfalt in unserer Stadt und auch ein Zeichen, dass der Islam ein Teil von Düsseldorf ist. Wir sind glücklich darüber, dass in diesen turbulenten Zeiten, unsere gemeinsamen Werte, der Zusammenhalt, die Akzeptanz sowie religiöse Vielfalt durch dieses Gebet im Stadtrat verkörpert und verankert werden. Vierzig Prozent der Düsseldorfer haben einen Migrationshintergrund und ca 10% der Bewohner unserer Stadt sind Muslime. In dem sich neu konstituierenden Stadtrat nehmen auch Politiker muslimischen Glaubens – unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit – ihre politische Verantwortung wahr. Somit bildet der Stadtrat die gesellschaftliche Realität ab. Die Anwesenheit eines Imams bei dem Gottesdienst bekräftigt den Willen der Düsseldorfer Muslime sich konstruktiv und partizipativ für das Wohl aller Düsseldorfer einzusetzen,“ erklärt Dr. Dalinç Dereköy vom Kreis der Düsseldorfer Muslime.

Düsseldorf, 03.11.2020


Der Kreis der Düsseldorfer Muslime übermittelt seine Anteilnahme an den österreichischen Konsul in Düsseldorf

Als Zeichen der Solidarität und des Mitgefühls hat der Kreis der Düsseldorfer Muslime heute ein Schreiben an den österreichischen Konsul in Düsseldorf anlässlich des Terroranschlages in Wien übermittelt. Dieses Schreiben geben wir hier in voller Länger wieder:

Sehr geehrter Herr Honorarkonsul Schmidt,
der Kreis der Düsseldorfer Muslime verurteilt den gestrigen verabscheuungswürdigen Terroranschlag in der Wiener Innenstadt und drückt den Hinterbliebenen der Opfer sein Mitgefühl aus.

Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz sagte heute:
„Wir werden diesem Hass keinen Raum geben. Denn unser Feind, das sind niemals alle Angehörigen einer Religionsgemeinschaft. Unser Feind, das sind niemals alle Menschen, die aus einem bestimmten Raum kommen. Nein, unser Feind, das sind die Extremisten und Terroristen.“

Für diese dezidiert differenzierte Sicht möchten wir uns bei ihm bedanken. Wir dürfen den Extremisten nicht auf den Leim gehen, egal welchen Hintergrund dieser Hass auch immer haben mag. Spaltung und Ausgrenzung sind ihr Ziel wir aber stellen uns mit deutlicher Fürsprache zu Menschlichkeit und Völkerverständigung den Ideologisierten in den Weg.

Mit Abstand sind Muslime weltweit die größten Leidtragenden, haben die höchsten Opferzahlen durch diese Terroristen bisher zu beklagen von dem Verlust des Ansehens der Glaubensgemeinschaft gar nicht erst gesprochen.

Bitte übermitteln Sie dem Bundeskanzler Kurz, der österreichischen Bevölkerung und insbesondere den Wienern unsere Solidarität und Mitgefühl.

Mit freundlichen Grüßen

i.A. Dalinc Dereköy 1. Vorsitzender

Der Vorstand

Düsseldorf, 03.11.2020


Stellungnahme zum Mord in Nizza

Der Kreis der Düsseldorfer Muslime-KDDM ist bestürzt über den heutigen Mord in einer Kirche in Nizza, Wir verurteilen diese Tat aufs Schärfste und warnen vor der Eskalation von Gewalt. Unser aufrichtiges Mitgefühl gilt den Ermordeten, Opfern des Terrors sowie ihren Familien und Freunden.

Angesichts der immer hitziger werdenden Debatten der letzten Wochen, mahnen wir zur Besonnenheit an und rufen zu Aufrichtigkeit und Respekt im Umgang miteinander auf. Unser aller oberstes Ziel sollte die nachhaltige Beendigung jedweder Gewalt sein. Für ein Ende der Gewalteskalation gibt es keine Alternative, als das friedliche Zusammenleben!
Terroristen und die Radikalen jeder Ausprägung tun alles, um Verblendete auf ihre Seite zu ziehen und die Gesellschaften anzugreifen, die von den Werten der Freiheit, der Offenheit und der Toleranz geprägt sind. Lassen Sie uns ein Signal der Menschlichkeit und des Mitgefühls senden

Heute ab 18 Uhr nehmen wir teil an der spontanen Mahnwache vor dem französischen Konsulat.

Die Adresse ist:
Martin-Luther-Platz 26, 40212 Düsseldorf
https://goo.gl/maps/ChqsqF8rUFac9Mb86

Mit dabei sind unter anderem Vertreter aus dem NRW Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration und die französische Botschafterin.

Wir bitten diese Information zu teilen.

KDDM Vorstand

Düsseldorf, 29.10.2020


Pressemitteilung nach Hanau Anschlag: KDDM fordert Versäumnisse der Vergangenheit offen auf den Prüfstand zu stellen

Tief bestürzt hat der Kreis der Düsseldorfer Muslime (KDDM) auf den rechtsideologischen Terrorakt in Hanau reagiert.  Der stellv. Vorstandsvorsitzende Sejfuddin Dizdarevic kommentierte heute die Ereignisse von Hanau: „Noch während der Vorbereitungen auf unsere Mahnwache am 15. März 2020 zum Jahrestag des islamfeindlichen Terroranschlags in Christchurch hat die Nachricht vom Attentat in Hanau den KDDM brutal erschüttert. Der KDDM verurteilt diesen fürchterlichen und hasserfüllten rechtsextremistischen Terroranschlag aufs Schärfste. Wir sind in Gedanken bei den Opfern des Anschlags und ihren Hinterbliebenen.“

Auch Redouan Aoulad-Ali, zweiter Vorsitzender des KDDM, zeigte sich entsetzt über das Ausmaß, das der völkisch-nationalistischer Terror in Deutschland inzwischen erreicht hat. „Noch vor wenigen Tagen wähnten wir uns in trügerischer Sicherheit, als eine rechtsradikale Terrorzelle von den Sicherheitsbehörden aufgedeckt wurde“, bekannte er. „Wir müssen heute jedoch feststellen: Unsere Sicherheit war nie bedrohter als derzeit! Seit Jahren beobachten wir nun gewalttätige Muslimfeindlichkeit und antimuslimischen Rassismus. Die politisch motivierten Morde des NSU, die Ermordung Dr. Walter Lübckes, der antisemitische Anschlag in Halle und jetzt die Tat in Hanau zeigen uns deutlich, dass die Grenzen weit überschritten sind.“

Fortwährend wendet sich der KDDM mit seinen über 30 Moscheegemeinden und Vereinen in großer Sorge an die Polizei unserer Stadt mit der Bitte um Implementierung eines Sicherheitskonzeptes zum Schutz muslimischer Institutionen in Düsseldorf. Es ist beinahe skandalös, dass insbesondere vor- und seit dem Anschlag in Christchurch immer noch kein ernstzunehmendes Engagement seitens der verantwortlichen Sicherheitsbehörden gezeigt wurde, um die Sicherheitsbelange der Muslime in Düsseldorf konzeptionell zu gewährleisten.

Der Vorstandsvorsitzende des KDDM, Dr. Dalinc Dereköy, fordert die örtlichen Sicherheitsbehörden, aber auch die Landesregierung dazu auf, „mögliche Versäumnisse der Vergangenheit in Bezug auf Minderheitenschutz, offen auf den Prüfstand zu stellen und Konsequenzen zu ziehen.“ Gleichzeitig ermutigt er „das Land Nordrhein-Westfalen, unsere Stadt Düsseldorf und alle Demokrat*innen, sich den beängstigenden Entwicklungen des rechten Terrors in Deutschland mit allen notwendigen Mitteln entgegenzustellen“.

Der KDDM begrüßt ausdrücklich die Anweisung des NRW-Innenministers Herbert Reul an die nordrhein-westfälische Polizei, „Orte, an denen sich viele muslimische Mitbürger aufhalten, mit Polizeistreifen zu sichern“. Allerdings erfordert die gegenwärtige Bedrohungslage ein konkretes und nachhaltiges Sicherheitskonzept.

Der KDDM steht für ein tolerantes, mitfühlendes, respektvolles und offenes Deutschland ein und fordert weiterhin alle Muslime auf, sich für unser Land zu engagieren und unsere Stadtgesellschaft mitzugestalten. Es bleibt dabei unabdingbar, dass Versäumnisse aus der Vergangenheit offen angesprochen und immer wieder thematisiert werden bis diese zum Wohle aller Mitmenschen behoben sind.

Dabei stellen sich für den KDDM folgende wichtige Fragen:
1. Warum wird die konkrete Forderung eines Sicherheitskonzepts zum Schutz muslimsicher Institutionen – insbesondere nach dem Aufdecken der NSU-Terrorzelle – von der Polizei scheinbar nicht ernst genug genommen oder die Gefahr teilweise sogar heruntergespielt, da angeblich keine Bedrohungslage gesehen werde? Was muss noch passieren, damit dieses Thema die adäquate Ernsthaftigkeit erhält?
 
2. Warum bekommen die anhaltend steigende Muslimfeindlichkeit sowie die konkrete Bedrohung der muslimischen Mitmenschen in Deutschland durch den rechten Terror noch keinen angemessenen Raum an den kommunalen Runden Tischen mit der Polizei?
 
3. Wie zeitgemäß ist die sicherheitsbehördliche Institution eines ‚Kontaktbeamten für muslimische Institutionen‘ (KMI) heutzutage, wo ein Polizeibeamter mit der ‚Betreuung‘ von muslimischen Institutionen beauftragt wird?

4. Haben andere Religionsgemeinschaften einen eigenen Polizisten, der sie zum Polizeipräsidenten zitieren kann? Ist das nicht, diskriminierend, kriminalisierend, stigmatisierend und die Bevormundung einer ganzen Religionsgemeinschaft?

5. Warum wird bei den kommunalen Runden Tischen mit der Polizei trotz der gegenwärtigen widersprüchlichen Ereignisse verhältnismäßig oft das Thema einer salafistischen Radikalisierung angesetzt, aber viel zu selten die Bedrohungslage muslimsicher Institutionen in Düsseldorf, ihr Schutzbedürfnis sowie ihre gesellschaftliche Partizipation?

Der KDDM fordert:

  • Einen offenen Dialog über die o. g. Fragen und eine klare Positionierung des Düsseldorfer Polizeipräsidenten
  • Die unverzügliche Aufnahme von Gesprächen durch das Düsseldorfer Polizeipräsidium mit muslimischen Institutionen, um über die Bedrohungslage von Düsseldorfer Muslimen zu beraten und letztlich die Implementierung eines adäquaten Sicherheitskonzeptes zum Schutz muslimischer Institutionen in Düsseldorf zu ermöglichen
  • Die Abschaffung des kommunalen Runden Tisches mit der Polizei speziell für Muslime und stattdessen die Einrichtung einer Aktuellen Stunde für Bürger*innen, wo Sicherheitsfragen und Bedrohungslagen erörtert werden können
  • Die Unterstützung der politischen und administrativen Entscheidungsträger in Düsseldorf bei der Erarbeitung einer erkennbaren Strategie zur Erhöhung von Partizipationsmöglichkeiten von muslimischen Düsseldorfer*innen und zur Sicherung ihrer Bürgerrechte.

KDDM Vorstand
20.02.2020


Ein erfolgreicher Tag geht zu Ende! Mehr als 7000 BesucherInnen beim 7. KDDM-Cup.

Gestern ist der 7. KDDM Cup und Festival erfolgreich zu Ende gegangen. Das Fussball-, und Familienfest, welches vom Kreis der Düsseldorfer Muslime bereits zum 7. Mal in Folge ausgerichtet wurde, besuchten ca. 7.500 Menschen. Neben dem Bühnenprogramm, durch welches die bekannte Comedian Gülcan vom Comedy Ensemble „Datteltäter“ geführt hatte, gab es diverse kulinarische Angebote aus der Türkei, Nordafrika, Bosnien oder Mazedonien. In diesem Jahr gab es auch eine Rekordanzahl an Infoständen – ein Zeichen dass die Unternehmen und Organisationen ihre Zielgruppen beim Cup gefunden haben. Der Sieger des Turniers – an welchem 16 Mannschaften aus Düsseldorf und Umgebung teilgenommen haben – ist die Mannschaft von der DITIB Merkez Moschee von der Münsterstr. Sie setzten sich gegen die Mannschaft von Masjid Salam aus Reisholz, die als Vizemeister das Turnier beendete. Die Entscheidung fiel erst beim Siebenmeter Schiessen.

Es wurde auch das traditionelle Spiel zwischen Imamen und christlichen Geistlichen ausgetragen. Das Spiel wurde vom Kantor der jüdischen Gemeinde Düsseldorf, Herrn Malinsky als Schiedsrichter geleitet. Herr Dr. Uwe Gerrens von der evangelischen Stadtakademie Düsseldorf und Teilnehmer des Ehrenspiel „Imame gegen Pfarrer“ freute sich: „Es war ein gelungenes Spiel, dass zum Schluss immer spannender wurde. Es ging darum, zu demonstrieren, dass man friedlich zusammen in dieser Stadt leben kann, wenn alle nach den Regeln leben und einander respektieren. Wenn man nicht gewinnen will, wird es langweilig. Wenn man nur gewinnen will, wird es brutal. In dem Sinne haben wir gut Dialog eingeübt.“

Am Ende der regulären Spielzeit stand es 3:3 unentschieden und selbst nach der Verlängerung wurde kein Sieger ermittelt. Dann setzte sich doch die Mannschaft der Imame im spannenden Siebenmeterschießen durch und trug den Sieg mit 5:4 davon.

Der Fortuna Spieler Emir Kujovic, spendete 2 unterschriebene Trikots, die für einen wohltätigen Zweck ersteigert wurden und über 500€ einbrachten. „Es war ein spannender und erfolgreicher Tag, dem eine mehrmonatige Vorbereitungsphase vorausging. Auf diesem Wege möchten wir uns bei allen BesucherInnen, Kooperationspartner, Gästen aus Politik und Medien bedanken, die diesen Tag zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht haben,“ freute sich Sejfuddin Dizdarevic aus dem KDDM Orgateam.


Tagungsbericht zu der Auftaktveranstaltung der Düsseldorfer Freitagsgespräche

Am Freitag den 15. März 2019 fand im Düsseldorfer Rathaus das erste Freitagsgespräch statt. Bei den Düsseldorfer Freitagsgesprächen handelt es sich um ein Dialogformat mit welchem der Kreis der Düsseldorfer Muslime (KDDM) sein zivilgesellschaftliches Engagement und Dialogarbeit erweitern möchte. Dabei möchte der KDDM eigene Akzente in den gesellschaftlichen Diskussionen zu verschiedenen Themen setzen und diese um die bisher vernachlässigte Perspektive Düsseldorfer Muslime erweitern.

Das Thema der ersten Veranstaltung war „Rechtsideologischer Extremismus – Wie der Rechtspopulismus und die Querfront unsere Demokratie gefährden“. Dass das Thema von hoher Relevanz ist, beweisen die Terroranschläge auf Moscheen im neuseeländischen Christchurch, die am gleichen Tag verübt wurden. Das Podium der Auftaktveranstaltung war hochkarätig besetzt: Alexander Häusler, Dozent an der Hochschule Düsseldorf mit dem Forschungsschwerpunkt Rechtsextremismus, El Hadi Khelladi, Kulturantrhopologe aus Hessen, Dr. Dalinc Dereköy, Vorstandsvorsitzender des Kreises der Düsseldorfer Muslime und der Düsseldorfer Oberbürgermeister Thomas Geisel. Durch die Veranstaltung führte Hatice Durmaz, Mitglied des Vorstandes von Düsseldorfer Lobby für Demokratie e.V.

Die ca. 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer begannen die Veranstaltung mit einer Schweigeminute für die Opfer des Terroranschlags von Christchurch. Sichtlich erschüttert von den aktuellen Ereignissen betonte der Oberbürgermeister die Wichtigkeit solcher Dialogformate und wünschte der Veranstaltung viel Erfolg. Herr Dr. Dalinc Dereköy eröffnete seine Rede mit dem Hinweis aus dem Manifest des Mörders von Christchurch. In ihm fanden sich Parallelen zu dem Vokabular der Rechtspopulisten in Deutschland. Danach las er einen Drohbrief welcher der Rechtsanwältin Seda Başay-Yıldız aus Frankfurt zugespielt wurde. Sie vertritt die Opfer der Nebenklage im NSU Prozess. Unter Verwendung obszöner Ausdrücke wurde ihr Gewalt angedroht. Das Schreiben wurde an ihre private Postadresse zugestellt und es kam heraus, dass die Abfrage dafür von einem Computer der hessischen Polizei erfolgte. Somit stellt sich die Frage inwieweit der Islamhass bereits in die Mitte der Gesellschaft Fuß gefasst hatte, dass selbst die Institutionen welche die Bürger vor den Extremisten schützen sollten nicht dagegen gefeit sind.

Anschließend sprach Herr Häusler über den Forschungsstand und die zersetzende Wirkung rechtspopulistischer Parteien. Ihr Wirken wurde am Beispiel deutlich, dass man in letzten zehn Jahren steigende Ablehnung Menschen mit Migrationshintergrund im Allgemeinen und den Muslimen im Besonderen feststellen kann. Er verwies auf die Tatsache, dass unter dem Deckmantel der Religionskritik – die durchaus legitim und angebracht ist – Rassisten und Menschenhasser sich verstecken und mit dieser Taktik auch die Mitte der Gesellschaft erreichen. El Hadi Khelladi konzentrierte seine Ausführungen auf die Bewegung der Identitären; ihre Symbolik und ihre Bedeutung für den rechtspopulistischen Nachwuchs und wie sie die Räume besetzt in welchem Bereich sich Jugendliche befinden um sie für ihre Ideologie zu gewinnen.

Nach vorgetragenen Expertisen ging die Veranstaltung in die Fragerunde über. Eindrucksvoll berichtete eine zum Islam konvertierte Dame wie man ihr wegen neuer Religion ihr Deutschsein absprach. Ein Zuhörer schlug vermehrten Austausch zwischen muslimischen und nichtmuslimischen Vereinen und Menschen vor, um die gegenseitigen Vorbehalte abzubauen.

Den anschließenden Rückmeldungen nach zu urteilen, war der Abend besonders erfolgreich und alle waren sich einig, dass auf so ein Format die Düsseldorfer Stadtgesellschaft lange gewartet hat. Abschließend bedankte sich der KDDM bei allen Helferinnen und Helfern, Teilnehmerinnen und Teilnehmern und verwies auf weitere anstehenden Veranstaltungen im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Düsseldorfer Freitagsgespräche“.


Pressemitteliung zum Terroranschlag in Neuseeland

Mit Trauer und Entsetzen haben wir die terroristischen Anschläge in Neuseeland vernommen als 49 Muslime in zwei Moscheen in der Stadt Christchurch durch Rechtsterroristen beim Gebet erschossen wurden. Wir verurteilen diesen Terrorakt auf das Schärfste. Unsere Gedanken und Trauer sind mit den Hinterbliebenen. Auch wenn sich dieses antimuslimisch motiviertes Massaker am anderen Ende der Welt ereignete und wir als KDDM uns auf die lokale Arbeit in Düsseldorf konzertieren, lässt uns das nicht unberührt. Das wurde gestern auch bei der Veranstaltung im Rathaus mit unfreiwillig vorausblickenden Titel: „Rechtsideologischer Extremismus – Wie der Rechtspopulismus unsere Demokratie gefährdet!“ deutlich. Die Düsseldorfer sind gestern mit einem mulmigen Gefühl in die hiesigen Moscheen gegangen um das Freitagsgebet zu verrichten. Wohl wissend, dass das Gedankengut aus welchem sich der Terroranschlag speist, auch in entsprechenden Kreisen in Deutschland kursiert.

Der Rechtssterrorist Brenton Tarrant hat ein 74-seitiges Manifest hinterlassen und der Blick darin lohnt sich. Auch wenn teilweise am rechten Rand die Rechtfertigungsmaschinerie auf Hochtouren läuft – und die Argumentation auch in die Presse gefunden hat („Wollte der Moschee-Killer die Toten vom Breitscheidplatz rächen?“ (BZ Titelseite von heute)) lassen sich die Parallelen mit hiesigen Stichwortgeber nicht leugnen. So schreibt der Mörder von Christchurch: „The Hagia Sophia will be free of minarets and Constantinople will be rightfully christian owned once more.“ („Die Hagia Sophie wird von den Minaretten befreit und Konstantinopel wird wieder im rechtmäßigen christlichem Besitz sein“)

Bei der AFD Veranstaltung in Eisleben am 20.01.2018 sagte der Thürigens AFD Chef Höcke: „Wir werden die Macht bekommen – und dann werden wir das durchsetzen, dann werden wir das durchsetzen, was notwendig ist, damit wir auch in Zukunft noch unser freies Leben leben können. Dann werden wir nämlich die Direktive ausgeben, dass am Bosporus mit den drei großen M – Mohammed, Muezzin und Minarett – Schluss ist.“ (zitiert von ntv am 29.01.2018)

Die Worte schaffen Realitäten und es ist kein Wunder, dass die Rechten gegen respektvollen Umgang der Menschen – der sich in erster Linie durch Kommunikation manifestiert – den Kampf angesagt haben. Kein Wunder auch, dass das deutschsprachige Sprachrohr dieser Bewegung auf die „political correctness“ anspielt.

Wir appellieren an jeden von uns – egal welcher oder keiner Religion er auch immer angehören mag- solche Terroranschläge entstehen nicht im Vakuum. Sie sind nur der Schlusspunkt einer langen Entwicklung, die ihren Ausgang in der Verrohung der Sprache nimmt. Dieser Kampf wird als „Kampf gegen politische Korrektheit“ oder gegen „Verhunzung der Sprache durch Genderwahnsinn“ „Kritik an Missständen“ etc. dargestellt.

Letzten Endes geht es um das Ziel den Anderen seiner Menschenwürde zu berauben, nichts anderes. Es handelt sich schlicht um Rassismus. Durchbrechen wir diesen Teufelskreis indem wir darauf achten wie wir miteinander umgehen.

„Achte auf deine Gedanken, denn sie werden deine Worte. Achte auf deine Worte, denn sie werden zu deinen Handlungen.“ (arabisches Sprichwort)

Möge Allah sich den Seelen der 49 Muslime erbarmen, die den Tod in einem Gotteshaus fanden und möge ihr Tod uns eine Mahnung sein.

KDDM der Vorstand


Evangelisch-muslimisches Kitaprojekt der Diakonie Düsseldorf und des KDDM

Zusammen mit der Diakonie Düsseldorf, haben wir als Kreis der Düsseldorfer Muslime ein neues evangelisch-muslimisches Kitaprojekt initiiert.

Bislang bekamen die Kinder der evangelischen Kindertageseinrichtung im Düsseldorfer Süden regelmäßig Besuch vom Pfarrer Hartmut Wölk, der ihnen Geschichten aus der Bibel und christliche Werte vermittelte. Da diese Kita aber auch von vielen muslimischen Kindern besucht wird, und der Islam kein neues Thema in der Einrichtung darstellt, hat sich die Diakonie dazu entschieden ihr religionspädagogisches Angebot zu erweitern und uns als Kooperationspartner gewählt, worüber wir sehr dankbar sind.

Zukünftig wird der Imam Asmer Ujkanovic die Kita-Kinder besuchen und ihnen beispielsweise etwas zum Fastenmonat Ramadan erzählen. Die Vielfalt der Kinder erhält so bewusst Raum im pädagogischen Alltag, so dass die Kinder mit ihren Identitäten wahrgenommen werden, etwas von ihren Religionen erzählen können und so voneinander und miteinander lernen können.

Beide Geistliche werden von einem christlich-muslimichen Beirat unterstützt.

Wir freuen uns über diese schöne Initive und über ein bereicherndes Miteinander.


Düsseldorfer Muslime „Jeck“ unterwegs beim „Toleranzwagen“ am Rosenmontag 2019

Erstmals in der Geschichte des Karnevals wird der Kreis der Düsseldorfer Muslime-KDDM gemeinsam mit den christlichen Gemeinden der Stadt und der jüdischen Gemeinde in Düsseldorf an einem interreligiösen „Toleranzwagen“ teilnehmen und somit ein deutliches Zeichen der Verbundenheit, des Respektes und der Toleranz senden.

Den Düsseldorfer Muslimen ist es wichtig am gesellschaftlichen Leben zu partizipieren und sich für gesellschaftliche Solidarität einzubringen. Vor allem in einer Zeit, in der rechtsextremistische Parteien und Gruppierungen in Deutschland erstarken, Akzeptanz und Toleranz erodieren, ist es aus der Sicht des KDDM besonders wichtig Flagge zu zeigen. Ein deutliches Signal der Vielfalt, Toleranz, Solidarität und Frieden zu senden.

Mit der Aktion möchte sich der KDDM aber auch gegen Ausgrenzung, Hass, Vorurteile, Islamfeindlichkeit, Antisemitismus, und Christenfeindlichkeit richten und deutlich machen, dass wir in Düsseldorf für einander einstehen und uns nicht auseinanderdividieren lassen.

Vorsitzender Dr. Dalinc Dereköy ergänzt: „Denn die Förderung der Akzeptanz, Toleranz und den Zusammenhalt in unserer Stadtgesellschaft erachten wir als eine gemeinsame Aufgabe, für die wir als Religionsgemeinschaften – Seite an Seite – einstehen und uns dafür einbringen.“

Der KDDM Vorstand bringt auch seinen ausdrücklichen Dank der jüdischen Gemeinde Düsseldorf gegenüber zum Ausdruck, die die Realisierung des diesjährigen Toleranzwagen möglich gemacht haben  und den christlichen Freunden in Düsseldorf, die gemeinsam an dieser Aktion teilnehmen. Für die gute und freundliche Zusammenarbeit Danken die Düsseldorfer Muslime dem langjährigen Düsseldorfer Wagenbaumeister Jacques Tilly.

KDDM-Vorstandsmitglied und gebürtiger Düsseldorfer Redouan Aoulad-Ali freut sich auf seine Teilnahme und bekräftigt:  „Wir freuen uns auf den Toleranzwagen und möchten damit mehr als nur „Toleranz wagen“, viel mehr wollen wir mit gutem Beispiel Toleranz stärken und deutlich dazu „JA“ sagen!“

In diesem Sinne: Gemeinsam Jeck Düsseldorf!

Vorstand
Kreis der Düsseldorfer Muslime


03.06.2018 KDDM und jüdische Gemeinde gegen antimuslimischen Rassismus und Antisemitismus

Liebe Düsseldorfer,

liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
der KDDM – Kreis der Düsseldorfer Muslime – und die Jüdische Gemeinde Düsseldorf, grüßen Sie heute auf diesem Weg:

Salam, Schalom und guten Tag!
Die steigenden antisemitischen, islamfeindlichen und christenfeindlichen Vorurteile, Übergriffe und Straftaten in unserem Land nehmen wir mit großer Sorge und Bestürzung zur Kenntnis. Es ist jetzt an der Zeit, dagegen ein sichtbares Zeichen zu setzen.
Weder der Nahostkonflikt noch geopolitische Entwicklungen, noch das Erstarken von rechtsextremen Parteien können als Rechtfertigung für Antisemitismus, Islamfeindlichkeit oder Christenfeindlichkeit dienen.
Diese Übel sind bedauerlicherweise auf allen Ebenen unserer Gesellschaft vorhanden, und wir können diesen Hass nur gemeinsam erfolgreich bekämpfen.
Wir möchten daher – gemeinsam und in aller Offenheit – nachfolgende Erklärungen abgeben:

Als Kreis der Düsseldorfer Muslime – KDDM – verurteilen wir Antisemitismus und Judenfeindlichkeit aufs Schärfste! Liebe jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger, gegen diese Übel stehen wir an Ihrer Seite!

Als Jüdische Gemeinde Düsseldorf verurteilen wir Islamfeindlichkeit und antimuslimische Ressentiments ebenfalls aufs Schärfste! Liebe muslimischen Mitbürgerinnen und Mitbürger, gegen diese Übel stehen wir an Ihrer Seite!

Als Kreis der Düsseldorfer Muslime – KDDM – und als ***Jüdische Gemeinde Düsseldorf verurteilen wir gemeinsam Christenfeindlichkeit und antichristliche Vorurteile in Europa, im Nahen Osten und auch anderswo aufs Schärfste! Liebe christliche Mitbürgerinnen und Mitbürger, gegen diese Übel stehen wir an Ihrer Seite!

Zusammen werden wir diese Übel unserer Zeit überwinden und unser gemeinsames, tolerantes und freies Zusammenleben in diesem Land und in unserer Stadt stärken und verbessern.
Wir fühlen uns wohl in diesem Land und sind Teil der Stadtgesellschaft in Düsseldorf. Das multireligiöse Leben in unserer Stadt ist eine Bereicherung und ein Segen für uns alle. Existenzielle Fragen nach dem „Wie“ können häufig durch die Naturwissenschaft beantwortet werden. Die Suche nach Antworten auf die Frage nach dem „Warum“ ist eine höchst sensible und persönliche Angelegenheit. Hierbei muss jeder seine persönliche, eigene Wahrheit oder Antwort finden. Religion kann hierbei helfen, es ist aber auch zu akzeptieren, wenn keiner Religion gefolgt wird. Wichtig ist der respektvolle Umgang miteinander, und dazu sollten wir alle auch unsere Kinder erziehen.
Ihren Familien und Ihnen wünschen wir noch ein angenehmes Wochenende!

Mit herzlichen Grüßen

KDDM – Kreis der Düsseldorfer Muslime, Jüdische Gmeinde Düsseldorf

Sponsor: EuBiA GmbH & Düsseldorfer Jonges


22.05.2018 Statement zu dem KDDM-Cup & Fest

Das KDDM Cup & Festival 2018 war auch dieses Mal ein voller Erfolg.
Mehr als 8.000 Muslime und Nichtmuslime trafen sich bei einem großen Familien- und Sportfest, im Geiste einer guten Nachbarschaft, um den Solidaritätsgedanken unserer Stadtgesellschaft zu fördern und das Gemeinsame und Gemeinwesen zu unterstreichen.

An dieser Stelle möchten wir erneut allen Mitorganisatoren, Unterstützern und den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern einen großen Dank aussprechen.
Bedauerlichweise mussten wir im Nachgang feststellen, dass im Rahmen der Einzelveranstaltung „Benefizspiel Imame gegen Pfarrer“ ein Spieler teilgenommen hat, der in der Vergangenheit mit extremen Äußerungen aufgefallen ist, die in keinsterweise mit den Werten und Zielen des KDDM im Einklang zu bringen sind. Wir können zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen, wie diese organisatorische Panne zustande gekommen ist. Wir haben jedoch eine Untersuchungskommission gebildet, die den Vorgang prüfen soll. Dem KDDM ist es sehr wichtig, nachhaltige Maßnahmen zu ergreifen, die solche und ähnliche Vorgänge im Vorfeld vermeiden.

Der KDDM genießt großes Vertrauen in der Breite unserer Düsseldorfer Stadtgesellschaft. Ein Vertrauen, das wir sehr schätzen und mit dem wir verantwortungsvoll umgehen. Daher bedauern wir diese organisatorische Panne sehr. In aller Deutlichkeit möchten wir als KDDM festhalten, dass mit der erwähnten und unerwünschten Person keine institutionellen, personellen und ideellen Verbindungen bestehen. Die Ergebnisse der eingesetzten Untersuchung sollen dazu genutzt werden, dass weder die erwähnte Person noch andere ähnlich artikulierende Personen künftig an Veranstaltungen des KDDM teilnehmen.

Unterstreichen möchten wir auch, dass wir als KDDM nur mit Partnern zusammenarbeiten können, die unsere Werte und Ziele, welche sich klar und deutlich zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung bekennen und in unseren Regularien definiert sind. Sollte sich im Nachgang begründet herausstellen, dass unsere Partner diese Ziele und Werte nicht teilen oder konterkarieren, so führt dies unsererseits zu einer Beendigung der Kooperation.

KDDM Vorstand  


12.04.2018 KDDM zu dem Vorstoß zum geplanten „Kopftuchverbot“ in NRW

Irritiert haben wir als Kreis der Düsseldorfer Muslime -KDDM die Meldungen in den Medien zu dem geplanten „Kopftuchverbot“ in NRW für Kinder zur Kenntnis genommen.

Als Kreis der Düsseldorfer Muslime- KDDM betrachten wir Verbote und gesetzliche Regelungen – auch mit Blick auf unsere Nachbarländer – diesbezüglich als nicht zielführend bzw. sogar als kontraproduktiv.

Uns ist durchaus bewusst, dass in der Sache aus muslimischer Perspektive zumindest verschiedene theologische Ansatzpunkte möglich sind. Wir sind daher der Meinung, dass Aufklärung, Austausch und das Gespräch wesentlich zweckmäßiger sind als der Erlass von Gesetzen. Sofern diese sich „nur“ auf das „Kopftuch“ beziehen sollten, steht zudem in Frage ob nicht ein Verstoß gegen das Grundgesetz vorliegt.

Auch andere religiöse Gemeinschaften wie Juden und Sikhs wären bei einem allgemein verfassten Gesetz in diesem Kontext ebenfalls tangiert, insbesondere das orthodoxe Judentum.

Wir möchten aus diesem Grunde anregen diese Gesetzesinitiative zu überdenken, gerne auch zusammen im Gespräch mit den verschiedenen möglicherweise betroffenen Religionsgemeinschaften.

Düsseldorf, 12.04.2018
Vorstand
Kreis der Düsseldorfer Muslime – KDDM


10.12.2013: Eröffnung Gebetsraum Düsseldorf Airport

Wir sind stolz, euch verkünden zu können, dass die Renovierungsarbeiten abgeschlossen und die Endabnahme ebenfalls erfolgt ist, so dass der Eröffnung nichts mehr im Wege stand. Der Grund für die Verzögerung des ursprünglich anvisierten Eröffnungstermin vom September 2013 lag in der Schwierigkeit in dem sensiblen Sicherheitsbereich des Flughafens Umbaumaßnahmen vorzunehmen. Neben dem KDDM Vorstand und seine MItglieder nahmen auch hochrangige Mitarbeiter des Flughafens an der Eröffnungsveranstaltung teil.

Der Masjid (Moschee) befindet sich am Gate C30 hinter der Passkontrolle. Der Flughafen hat auch die dazugehörigen Piktogramme angebracht.

Möge Allah (swt) alle belohnen, die sich an der Aktion beteiligt haben und ihre Mühe und Kosten in dieses Projekt eingebracht haben! Amin.

Wer sich an den laufenden etwa 500 € hohen Fixkosten beteiligen möchte, kann gerne spenden. Hier klicken!


30.04.2013: Auftaktveranstaltung – KDDM stellt sich vor

Nach etwa einem Jahr der Orientierungsphase hat sich der Kreis der Düsseldorfer Muslime (KDDM) am 30.04.2013 der Öffentlichkeit vorgestellt. Mit Unterstützung des Stadtmuseums hat er allerlei Gäste hierhin geladen, etwa Landtagsabgeordnete, Kommunalpolitiker oder auch Persönlichkeiten der lokalen und regionalen Institutionen. „Wir wollen in den Dialog treten, Vorurteile abbauen und miteinander, statt übereinander reden“, so das Credo des Vorstandes des KDDM. Insgesamt ein guter Anfang.