Pressemitteilung zum Terroranschlag in Neuseeland
Mit Trauer und Entsetzen haben wir die terroristischen Anschläge in Neuseeland vernommen als 49 Muslime in zwei Moscheen in der Stadt Christchurch durch Rechtsterroristen beim Gebet erschossen wurden. Wir verurteilen diesen Terrorakt auf das Schärfste. Unsere Gedanken und Trauer sind mit den Hinterbliebenen. Auch wenn sich dieses antimuslimisch motiviertes Massaker am anderen Ende der Welt ereignete und wir als KDDM uns auf die lokale Arbeit in Düsseldorf konzertieren, lässt uns das nicht unberührt. Das wurde gestern auch bei der Veranstaltung im Rathaus mit unfreiwillig vorausblickenden Titel: „Rechtsideologischer Extremismus – Wie der Rechtspopulismus unsere Demokratie gefährdet!“ deutlich. Die Düsseldorfer sind gestern mit einem mulmigen Gefühl in die hiesigen Moscheen gegangen um das Freitagsgebet zu verrichten. Wohl wissend, dass das Gedankengut aus welchem sich der Terroranschlag speist, auch in entsprechenden Kreisen in Deutschland kursiert.
Der Rechtssterrorist Brenton Tarrant hat ein 74-seitiges Manifest hinterlassen und der Blick darin lohnt sich. Auch wenn teilweise am rechten Rand die Rechtfertigungsmaschinerie auf Hochtouren läuft – und die Argumentation auch in die Presse gefunden hat („Wollte der Moschee-Killer die Toten vom Breitscheidplatz rächen?“ (BZ Titelseite von heute)) lassen sich die Parallelen mit hiesigen Stichwortgeber nicht leugnen. So schreibt der Mörder von Christchurch: „The Hagia Sophia will be free of minarets and Constantinople will be rightfully christian owned once more.“ („Die Hagia Sophie wird von den Minaretten befreit und Konstantinopel wird wieder im rechtmäßigen christlichem Besitz sein“)
Bei der AFD Veranstaltung in Eisleben am 20.01.2018 sagte der Thürigens AFD Chef Höcke: „Wir werden die Macht bekommen – und dann werden wir das durchsetzen, dann werden wir das durchsetzen, was notwendig ist, damit wir auch in Zukunft noch unser freies Leben leben können. Dann werden wir nämlich die Direktive ausgeben, dass am Bosporus mit den drei großen M – Mohammed, Muezzin und Minarett – Schluss ist.“ (zitiert von ntv am 29.01.2018)
Die Worte schaffen Realitäten und es ist kein Wunder, dass die Rechten gegen respektvollen Umgang der Menschen – der sich in erster Linie durch Kommunikation manifestiert – den Kampf angesagt haben. Kein Wunder auch, dass das deutschsprachige Sprachrohr dieser Bewegung auf die „political correctness“ anspielt.
Wir appellieren an jeden von uns – egal welcher oder keiner Religion er auch immer angehören mag- solche Terroranschläge entstehen nicht im Vakuum. Sie sind nur der Schlusspunkt einer langen Entwicklung, die ihren Ausgang in der Verrohung der Sprache nimmt. Dieser Kampf wird als „Kampf gegen politische Korrektheit“ oder gegen „Verhunzung der Sprache durch Genderwahnsinn“ „Kritik an Missständen“ etc. dargestellt.
Letzten Endes geht es um das Ziel den Anderen seiner Menschenwürde zu berauben, nichts anderes. Es handelt sich schlicht um Rassismus. Durchbrechen wir diesen Teufelskreis indem wir darauf achten wie wir miteinander umgehen.
„Achte auf deine Gedanken, denn sie werden deine Worte. Achte auf deine Worte, denn sie werden zu deinen Handlungen.“ (arabisches Sprichwort)
Möge Allah sich den Seelen der 49 Muslime erbarmen, die den Tod in einem Gotteshaus fanden und möge ihr Tod uns eine Mahnung sein.
KDDM der Vorstand