Menschlichkeit verpflichtet – Düsseldorfer Muslime bekräftigen Unterstützung für Aufnahme traumatisierter Kinder aus Gaza
Die Berichte aus dem Gazastreifen zeigen ungebrochenes Leid: Tausende Kinder sind durch Krieg, Vertreibung und den Verlust ihrer Familien schwer traumatisiert. Vor diesem Hintergrund begrüßt der Kreis der Düsseldorfer Muslime ausdrücklich die Bereitschaft der Stadt Düsseldorf, sich an der Aufnahme besonders schutzbedürftiger Kinder aus Gaza und Israel zu beteiligen – als konkreten Akt humanitärer Verantwortung, nicht bloß als symbolisches Zeichen.
Mitgefühl ist keine Frage des Wahlkalenders
Die Kritik aus dem Auswärtigen Amt nehmen wir zur Kenntnis, teilen sie jedoch nicht. Die Aufnahme verletzter und traumatisierter Kinder als „nett für den Wahlkampf“ abzutun, verkennt den Ernst der Lage, zumal in drei der fünf beteiligten Städte derzeit gar keine Wahlen anstehen. In Zeiten massiven Leids braucht es Mut zur Hilfe und Menschen, die sich damit solidarisch zeigen und diesen Mut nicht schwächen. Dass Deutschland helfen kann, hat die Aufnahme ukrainischer Kinder eindrücklich bewiesen.
Verantwortung übernehmen – Appell an die Bundesregierung
Wir erkennen an, dass eine solche Initiative verantwortungsvoll geplant werden muss. Doch statt Bedenken zu wiederholen, braucht es jetzt Lösungen: klare Auswahlverfahren, sichere Wege, medizinische Versorgung, verantwortungsvolle Rückkehrperspektiven. Das Zögern der Bundesregierung ist angesichts der Notlage unverständlich. Ein Land mit historischer Verantwortung sollte humanitäre Hilfe ermöglichen, nicht bremsen.
Kritik ernst nehmen, gemeinsam Lösungen finden
Die zurückhaltenden Stimmen aus Düsseldorf nehmen wir ernst und Bedenken hinsichtlich Sorgfalt, Sicherheit und Professionalität sind berechtigt. Doch Empathie und Verantwortung schließen sich nicht aus. Im Gegenteil: Diese Herausforderung kann nur im Schulterschluss mit allen relevanten Akteuren bewältigt werden: jüdischen, christlichen und muslimischen Gemeinden, städtischen Stellen und der Zivilgesellschaft. Gerade in der Vielfalt der Perspektiven liegen wichtige Ressourcen, die jetzt aktiv genutzt werden müssen.
Unsere Haltung: konkret helfen – gemeinsam handeln
Der Kreis der Düsseldorfer Muslime ist bereit, konkret mitzuarbeiten: bei der Begleitung der Kinder, in Pflegefamilien, mit sprachlicher, kultureller, finanzieller und psychosozialer Unterstützung. Wir möchten Teil einer Lösung sein, die über Symbole hinausgeht und echte Hilfe leistet – für Kinder, die nichts zu verantworten haben, aber alles verloren haben.
Wir danken Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller (CDU), Bürgermeisterin Clara Gerlach (die Grüne) und Oberbürgermeisterkandidat Fabian Zachel (SPD) für diese parteiübergreifende Initiative.
i.A. KDDM- Vorstand Düsseldorf, 07.08.2025
„Wenn jemand ein Leben rettet, so ist es, als habe er die ganze Menschheit gerettet.“
(Koran, Sure 5: Vers 32 Satz 2)
„Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut auch ihnen ebenso.“
(Matthäus 7,12)
„Wer ein einziges Leben rettet, der ist, als habe er die ganze Welt gerettet.“
(Talmud, Sanhedrin 37a)
i.A. KDDM- Vorstand Düsseldorf, 07.08.2025
Der Kreis der Düsseldorfer Muslime (KDDM) ist eine klassische Arbeitsgemeinschaft auf Vorstandsebene für rund 33 muslimische Institutionen und Moscheen vielfältiger Hintergründe aus Düsseldorf. Der KDDM versteht sich ausdrücklich in seiner pluralität als Plattform für Dialog, Austausch, Begegnung, bürgerschaftliches Engagement und soziale Teilhabe. Der KDDM ist ein weltlicher Arbeitskreis und Interessenvertretung Düsseldorfer Muslime. Der Kreis fusst auf Grundsätzenund Regularien.
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